Author Archives: redaktion [AT] hellasproducts [PUNKT] com (Redaktion)

Segeln trotz Handicap in Kalamata

Selbstständig ein Segelboot lenken trotz Behinderung. Das ist nun in im Segelverein „Poseidon“ (NOK) in der peloponnesischen Stadt Kalamata möglich. Vergangenen Woche wurden dem Club nun die ersten beiden neu gebauten Spezialboote übergeben.Zuvor hatte man in den Räumlichkeiten des Griechischen Segelverbandes (EIO) in Athen unter Anwesenheit des Präsidenten von „Poseindon“, Jannis Adamopoulos, ein enstprechendes Abkommen unterzeichnet. „Die Vision des Kalamata Yacht Club ist es, allen Altersgruppen die Möglichkeit zu bieten, Sport zu treiben, ohne Diskriminierung“, hieß es dazu in einer Mitteliung von „Poseidon“. Die Spezialboote wurden von der italienischen Stiftung „La Fondazione Terzo Pilastro Internazionale“ (deutsch: Dritte Säule International) an die EIO gesponsert, die sie in der Folge Kalamata zur Verfügung stellte. Gefördert würde das Projekt darüber hinaus von der griechischen Karelia-Stiftung. Der Segelclub auf der Peloponnes hatte die Gründung einer Abteilung für behinderte Segler bereits vor einigen Monaten angekündigt. (GZ/mf) Adblock test (Why?)

Monat September: Arbeit und Vergnügen

Der September ist der Parademonat für Messen, Kirmessen, Kirchtage, Vieh- und Produktmärkte. Seit dem 4. Jahrhundert beginnt am 1. September auch das orthodoxe Kirchenjahr. Geprägt ist der Monat v. a. von der Weinernte. Von der Lese der Trauben (gr. trýgos) rühren auch „Kosenamen“ für den September her: Trygitís, Trigominás.Eine andere Bezeichnung ist petimezás, benannt nach dem dunklen Traubensirup petimézi, der vor allem auf Kreta gewonnen wird – und der sich wunderbar als Zuckerersatz eignet. Das Abernten der Weinstöcke sowie das Keltern haben viele helfende Hände nötig, und so griffen traditionell nicht nur Familienmitglieder, sondern auch Verwandte und Freunde kräftig zu. Kinder erhielten für die Ernte und die Weinherstellung sogar schulfrei, denn dieses „göttliche Geschenk“ – neben Wasser, Öl und Brot – stand für kurze Zeit in der Alltags-Hierarchie über dem Schulbankdrücken. Der „Heurige“ wird schließlich erstmals am 26. Oktober, zum Fest des Heiligen Dimitris, verkostet. Der Tsípouro hingegen, ein Tresterschnaps, wird schon einen Monat nach der Lese gebrannt. Erst damit ist dann die Weinernte völlig abgeschlossen. Das höchste kirchliche wird am 14. gefeiert: I ýpsossi tou tímiou stavroú, die Kreuzerhöhung. Und von stavrós (Kreuz) leitet sich ein weiterer Name des Septembers ab – Stavrítis oder Stavriótis. In den Kirchen war es an diesem Tag Brauch, Basilikum (Königskraut) zu verteilen, denn die Heilige Eleni, Mutter von Kaisers Konstantin, erkannte der Überlieferung zufolge im gelobten Land das Kreuz Jesu an diesem Gewürzkraut. Deswegen heißt es in Griechenland auch stavroloúloudo (Kreuzblume). In vielen Orten war es üblich, zur „Ypsossi“ eine Mischung aus unterschiedlichen Samen in die Kirche zu bringen, um sie weihen zu lassen. Angst vor Wetterunbill und Krankheiten sowie Hoffnung auf eine gute Ernte im kommenden Jahr bestimmten Denken und Handeln. Die Familien von Seemännern haben in der Vergangenheit den 14. September sicherlich Jahr für Jahr herbeigesehnt. Ein Sprichwort lautet: „Sprich zur Kreuzerhöhung ein Gebet und mach das Schiff im Hafen fest.“ Für viele Griechen, die zur See ihr Brot verdienten, war „Tou Stavrou“ gleichbedeutend mit dem Ende der großen Reisen auf den Meeren der Welt. (GZeb) Adblock test (Why?)

Notbesprühungen in Nordgriechenland wegen drohender Mückenplage

Die Region Zentralmakedonien hat Alarm ausgelöst und Notbesprühungen vorgenommen. Dabei ging es nicht darum, ein hohes Maß an eventuellen Mückenstichen zu verhindern. Die Mückenlarvenpopulation in den Reisfeldern der Ebene von Thessaloniki hatte aber derart stark zugenommen, dass man – so die Regionalverwaltung – wegen etwaiger durch diese Tierchen übertragbare Krankheiten eine Gefährdung der öffentlichen Gesundheit befürchtete.Zu den Krankheiten, die auch in Hellas von Mücken übertragen werden können, zählen etwa Malaria oder das West-Nil-Fieber. Gerade in den Sommermonaten kann es hier zu saisonalen Ausbrücken kommen, warnt beispielsweise das deutsche Auswärtige Amt. Die griechische Gesundheitsbehörde EODY nannte bis 16. August eine Anzahl von 60 Fällen des West-Nil-Fiebers in Hellas; zwei Fälle von Infektionen endeten tödlich und betrafen Personen über 85 Jahren und mit zusätzlichen Krankheiten. Betroffen von den Notbesprühungen aus der Luft mit einem speziellen Hubschraubertyp waren Reisanbaugebiete von etwa 400 Hektar Größe in den Gemeinden Delta und Alexandria westlich von Thessaloniki. In der Folge wurden noch andere Regionen des Landes aus prophylaktischen Gründen einer ähnlichen Behandlung unterzogen. Angewandt wurde dabei meist das sogenannte Ultra Low Volume-Verfahren (ULV-Verfahren). Die ULV-Geräte sind so konzipiert, dass sie sehr kleine Tröpfchen erzeugen und so eine gleichmäßige Abdeckung mit geringen Volumina gewährleisten. Das ULV-Verfahren wird auch bei der Heuschreckenbekämpfung eingesetzt.Auslöser für die August-Aktion in Nordgriechenland war das Ergebnis von Untersuchungen des Gesundheitsamtes Zentralmakedoniens, die eine deutliche Zunahme der Mückenlarven registrieren mussten. Die zuständigen Ministerien für Agrarentwicklung sowie Gesundheit erteilten anschließend die Genehmigungen für die Pestizid-Anwendung. Als Vorsichtsmaßnahmen durfte sie jedoch nur in unbewohnten Gebieten sowie in einer Mindestentfernung von zwei Kilometern von Siedlungen erfolgen. Die örtliche Bevölkerung wurde rechtzeitig darüber informiert, ihre Tiere während der gesamten Zeit der Besprühungen von dem betroffenen Gebiet fernzuhalten. (GZmf) Adblock test (Why?)

Gratis-Urlaub für überfallene Touristen auf Kreta – Täter stellten sich der Polizei

Eine Familie aus Deutschland, die Ende der vorigen Woche von zwei Kretern brutal attackiert und bedroht worden war, wurde von einem Kretischen Tourismusverband dazu eingeladen, kostenlos einen einwöchigen Urlaub auf der griechischen Großinsel zu verbringen. Der Verbandspräsident sprach von einem „inakzeptablen Angriff“, der strikt verurteilt werden müsse.Ein derartiges Verhalten habe nichts mit der Kretischen Gastfreundschaft zu tun und würde darüber hinaus dem Tourismusprodukt Schaden zufügen. Er setzte sich außerdem mit der Familie in Verbindung und entschuldigte sich aufrichtig „seitens des kretischen Tourismus und der Kreter“. Der Präsident unterbreitete den Vorschlag, dass die gesamte Familie zu einem beliebigen Zeitpunkt einen einwöchigen Urlaub auf der Insel verbringen könne; sämtliche Kosten würden vom Verband getragen. Die Betroffenen sollen das Angebot dankend angenommen haben, allerdings müssten die Täter von der Justiz bestraft werden. Unterdessen haben sich die beiden Täter, die aus der Region Mylopotamos auf Kreta stammen, in der Nacht von Montag auf Dienstag der Polizei gestellt. Gegen den 38-jährigen Fahrer des Kleinlasters vom Typ Pickup, der das von der Familie gemietete Auto mehrfach brutal gerammt hatte, war ein Haftbefehl wegen des Versuchs schwerer Körperverletzung ausgestellt worden. Der zweite Täter im Alter von 36 Jahren muss vor der Staatsanwaltschaft Rethymno seine Aussage zu Protokoll geben, er wurde vorläufig auf freien Fuß gesetzt. Für die Familie, die dem Vernehmen nach bereits zum dritten Mal Urlaub auf Kreta machte, glich der Übergriff einem Albtraum. Nach einem Überholmanöver wurde der von ihnen gemietete Pkw mehrfach vom Fahrzeug der Täter angefahren. Nach einer Verfolgungsjagd wurde einer der Touristen brutal ins Gesicht geschlagen; sämtliche Opfer wurden mit einem 25 Zentimeter langen Messer bedroht. Erst mit Hilfe von Einwohnern eines Dorfes konnten die Touristen schließlich in Sicherheit gebracht werden. Die Täter beschrieben den Vorfall etwas anders. Ein kretisches Nachrichtenportal zitierte sie mit den Worten, dass einer der Touristen – angeblich ein „Boxer“ – den 38-Jährigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen habe, wobei diesem die Nase gebrochen worden sei. In einer Polizeimitteilung hieß es lapidar, dass die beiden Gesuchten in der Nacht zum 23. August in Gewahrsam genommen wurden und der Justiz übergeben würden. Auch das Tatfahrzeug sei inzwischen sichergestellt worden. (Griechenland Zeitung / jh) Adblock test (Why?)

Wirbel um Attacke auf deutsche Touristen auf Kreta

Ein Vorfall auf der Insel Kreta vom Wochenende hat in griechischen Medien für einige Schlagzeilen gesorgt. Dabei griffen zwei Kreter in der Nähe des Ortes Perama im Osten Rethymnons eine fünfköpfige deutsche Familie an. In den griechischen Medien werden die ausländischen Gäste als Deutsche bezeichnet, wohingegen in den deutschen Medien meist von Deutsch-Briten die Rede ist. Der Zwischenfall ereignete sich am Freitagmorgen (19.8.), als die Touristen mit ihrem Mietauto ein landwirtschaftliches Fahrzeug (Pickup) rechtmäßig überholten.Dem staatlichen Fernsehsender ERT zufolge hätten die beiden Einheimischen aus dem Dorf Mylopotamos, ein 36- bzw. 38-jähriger Kreter, diese Aktion als „Affront“ empfunden. Der kretische Fahrer krachte in der Folge absichtlich in das Fahrzeug der Deutschen. Als die ausländische Familie hierauf die beiden einholte, um Versicherungsdaten auszutauschen, kam es zur Konfrontation und anschließend zu einer Verfolgungsjagd, bei der die Kreter mehrere Male das Mietauto von hinten rammten. Als das Fahrzeug schließlich stoppte, griff der kretische Fahrer einen der beiden Söhne an und schlug ihn ins Gesicht. Kurz darauf ging der Beifahrer des Pickups mit einem 25 Zentimeter langen Messer auf die Familie zu, die daraufhin das Weite suchte. Das Scharmützel war aber damit nicht zu Ende. Erst mit Hilfe der Bewohner des Dorfes Perama konnte eine weitere Eskalation verhindert werden. Die beiden Täter sind der Polizei bekannt und konnten identifiziert werden. Um nicht per Schnellverfahren verurteilt zu werden, hielten sie sich versteckt und nahmen erst am Montag über ihren Anwalt Kontakt zu den Behörden auf. Sowohl der Minister für Bürgerschutz als auch für Tourismus, Takis Theodorikakos und Vassilis Kikilias, haben sich indes bei den örtlichen Behörden informiert. Einer der Söhne der betroffenen deutschen Familie verglich die Episode mit einem „Action-Film“. Die Urlauber waren sichtlich geschockt und gaben zu verstehen, dass sie sich im Land erst dann wieder sicher fühlten, wenn die beiden Täter der Justiz übergeben würden. (GZmim) Adblock test (Why?)

Tausende Verstöße auf Kretas Straßen in nur wenigen Tagen

Auf der Großinsel hat die lokale Polizei in den vergangenen Tagen ihre Kontrollen intensiviert. Bei der Prüfung von insgesamt 12.113 Fahrzeugen mussten zwischen dem 31. Juli und dem 6. August mehr als 3.200 Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung festgestellt werden.Das teilte kürzlich die Griechische Polizei mit. Zu den meisten „Sünden“ der kretischen Lenkerinnen und Lenker gehörten u. a. Geschwindigkeitsübertretungen (372), Nichtbenutzung eines Helms bzw. Gurtes (328 bzw. 113), Fahren unter Alkoholeinfluss (90), unerlaubtes Überholen (96) und Missachtung der roten Ampel (16). (Griechenland Zeitung / mim) Adblock test (Why?)

Berlin macht Griechenland für die Entführung von Richter verantwortlich

Vom griechischen Botschafter in Österreich, Georg Streit, erhielt Alexandropoulos die Nachricht, dass die Wiener Zeitungen das wiedergäben, was die Deutschen schrieben. Insbesondere der „Lokalanzeiger“ beschuldigte Griechenland der Entführung von Richter, er werde in Tirnavos in einem Haus festgehalten, das einem Kapitän Deligiannis gehöre, dem Freund eines gewissen Stratos, der ein pensionierter, griechischer Offizier sei. Die Entführung sei von der Ethniki Etaireia organisiert.Kann es noch verrückter werden, fragte sich Alexandropoulos, als er diesen Text gelesen hatte. Ausgerechnet die Ethniki Etaireia! Er hatte einmal jemanden gekannt, der dieser Geheimorganisation angehört hatte. Sie war erst Ende des 18. Jahrhunderts gegründet worden, um, wie sie es nannten, die Moral im Lande aufrechtzuerhalten und sich für die Freiheit jenes Teils des griechischen Volkes einzusetzen, das noch im Osmanischen Reich lebte. Schlussendlich waren diese Populisten verantwortlich für den Ausbruch des griechisch-türkischen Krieges von 1897. Premierminister Georgios Theotokis hatte während seiner Regierungszeit dafür gesorgt, dass die Bande aufgelöst worden war. In Athen war Minister Gryparis allmählich besorgt über das türkisch-deutsche Schauspiel. Dabei hatte er genügend andere Probleme mit dem Premierminister zu lösen, insbesondere die Frage der Verhandlungen mit Serbien und Bulgarien, um ein Bündnis gegen die Türkei zu schließen. Mit immer bizarreren Ausreden versuchte die Türkei, Berlin davon zu überzeugen, dass Richter in Griechenland festgehalten werde. Ausgesprochen unangenehm das Ganze. Noch dazu, als im Moment für solche Spielchen eigentlich gar keine Zeit war. Ärgerlicherweise bestätigten die Nachrichten des Präfekten von Larissa die türkischen Angaben. Nach Berichten der Gendarmerie von Tirnavos hatte sich die Gruppe der Banditen angeblich getrennt, und ein Teil war nach Griechenland eingereist. Hoffentlich nicht der, bei dem sich dieser Deutsche befand! Die Räuber hätten sich als Arbeiter oder Händler verkleidet und mit der Bevölkerung Kontakt aufgenommen. Es sei unklar, ob sie sich zu kriminellen Zwecken dort aufhielten oder nur Nahrung für sich und ihre Bande beschaffen wollten. Einige hätten sogar das Zentrum von Tirnavos erreicht. Die Presse in Berlin und in Wien hatte ihre Polemik gegen Griechenland verstärkt und beschuldigte Athen nun, den Räubern, die Richter entführt hatten, einen sicheren Hafen zu bieten. Nikos Xydakis, Geschäftsträger der griechischen Botschaft in Berlin, kabelte am 17. Juli, dass die deutschen Zeitungen die Bande, die Richter entführt habe, als eine griechische beschrieben. Sie würden Berichte ihrer Korrespondenten in Thessaloniki, Elassona und Katerini veröffentlichen, denen die türkische Gendarmerie mitgeteilt hätte, alle Spuren von Richter und den Banditen verloren zu haben, weil diese mit Unterstützung griechischer Offiziere über die Grenze nach Griechenland gegangen seien.Auszug aus unserer Neuerscheinung: „Die Entführung des Edwart Richter - Ein diplomatisches Verwirrspiel am Olymp“ Adblock test (Why?)

Hotelangestellte beklagen Belästigung am Arbeitsplatz

Die Gewerkschaft der Hotelangestellten von Heraklion richtet in Zusammenarbeit mit der Arbeitsaufsichtsbehörde und der Universität Kreta (Fachbereich Soziologie) eine Hotline für Beschwerden über Vorfälle von Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz ein.Grund für diese Initiative ist die zunehmende Anzahl derartiger Vorkommnisse – sowohl verbal, physisch als auch sexuell –,derer sich Vorgesetzte gegenüber Untergebenen schuldig machen. Diese Belästigungen haben vielfältige Auswirkungen sowohl auf die Beziehungen der Arbeitnehmer untereinander als auch auf deren mentale Gesundheit. Betroffene leiden häufig an Zuständen ständiger Unsicherheit und Angst, was, wie die Gewerkschaft betont, nicht selten psychische und physische Krankheiten zur Folge habe. Die Hotelbetriebe sind verpflichtet, alle Maßnahmen im Zusammenhang mit der Umsetzung dieses Gesetzes einzuhalten, um Phänomene jeglicher Form von Gewalt zu verhindern. (GZmf) Adblock test (Why?)

Beliebtes Ziel für Städter und Dörfler

Auf dem Wochenmarkt von Athen traf sich Hinz und Kunz, Griechen, Türken, Albaner. Es war eine kunterbunte Vielfalt, wo sich Männer, Frauen, Händler, Sklaven oder Beamte durcheinander mischten.Edward Dodwell beschreibt die Szene so: Die belebte Szene, die in dieser Ansicht dargestellt wird, ist der wöchentliche Markt, der auf dem Basar oder dem Marktplatz von Athen stattfindet; er wird dann nicht nur für die Einwohner der Stadt, sondern auch für die über das angrenzende Gebiet verstreuten Dorfbewohner zu einem beliebten Ziel. Griechen, Türken und Albaner bilden dann ein buntes Miteinander; und während die farbenfrohe Vielfalt ihrer Kostüme das Auge des Betrachters erfreut, liefern ihre unterschiedlichen Sitten reichlich Stoff für nachdenkliche Bemerkungen und philosophische Betrachtungen. Die Figuren im Vordergrund dieser Ansicht sind Portraits. Der dunkelhäutige Mann auf der rechten Seite ist ein emanzipierter Sklave, der in Samt und Gold gekleidet ist. Goldene Schmuckstücke üben eine besondere Faszination auf sie aus. Die nächste Figur ist der Wirt des angrenzenden Kaffeehauses, der dem Disdar oder Gouverneur der Burg, der bei den Stufen sitzt und in scharlachrot gekleidet ist, Kaffee serviert, zu seiner Rechten ein türkischer Agha (Agha: ein Ehrentitel für einen hohen Beamten oder einen militärischen Befehlshaber in der Türkei und anderen muslimischen Ländern). Der Grieche, der auf der Matte steht, ist Deriovode oder Gouverneur der Insel Salamis und Sohn des verstorbenen englischen Agenten Speridion Logothetis. Die Person, mit der er sich unterhält, ist ein griechischer Baratario, eine Art Händler. Sein Name leitet sich von seinem Turban ab, der als Erkennungszeichen für den Vertreter einer fremden Nation dient. Der Turban wird auch von griechischen Ärzten getragen. Türkinnen bilden die Gruppe von drei Frauen im Hintergrund mit langen weißen Gewändern und schwarzen Tüchern. Die anderen Frauen, die über die Ansicht verstreut zu sehen sind, sind albanische Christinnen. Ein Türke, der in der heiligen Farbe grün gekleidet ist, ist ein Pilger, der die Reise nach Mekka unternommen hat. Den Hintergrund der Ansicht nimmt die Nordseite der Akropolis ein, innerhalb von deren Mauern man links vom Minarett die Überreste des Erechtheions und des Parthenons erkennen kann. Auf der rechten Seite des Minaretts wird die Höhle des Pan deutlich, über der sich der hohe venezianische Turm in der Nähe der Propyläen erhebt. Das hier dargestellte Gemälde stammt von einem Postkartenset der Griechenland Zeitung mit dem Titel „Ansichten aus Griechenland" von Edward Dodwell (1767-1832). Edward Dodwell war einer der Pioniere, die in den Jahren 1801, 1805 und 1806 das damals noch unter osmanischer Herrschaft stehende Griechenland bereisten. In seinem Bildband „Views in Greece” (from Drawings by Edward Dodwell Esq. F.S.A &c., London, Rodwell and Martin, 1819), der auch den hier übersetzten Text enthält, befasst er sich hauptsächlich mit dem antiken Griechenland, skizziert aber auch das Griechenland in den frühen Anfängen des 19. Jahrhunderts. Auf seinen farbigen Aquatinta, die als Motive für die Postkarten dienten, sind, neben den antiken hellenischen Bauten, auch verschiedene Orte und Szenen aus dem damaligen Alltagsleben zu sehen. Adblock test (Why?)

Erster barrierefreier Supermarkt für Sehbehinderte in Griechenland

Griechenlands Infrastruktur ist nicht gerade für seine Barrierefreiheit bekannt. Anfang des Jahres hatte die Regierung mit großem Tamtam erklärt, dieses Problem angehen und langfristig lösen zu wollen. Eine Supermarktkette zeigt nun, wie es gehen kann. In Thessaloniki eröffnete eine Filiale der Massoutis-Supermärkte im Beisein von Bürgermeister Konstantinos Zervas und seinem Berater in „Behindertenfragen“ Giannis Kastouras.Auch Anna Balan, eine bekannte TikTokerin, die die griechische Gesellschaft in ihren Videos für die Alltagsprobleme von Menschen mit Sehbehinderungen sensibilisiert, war zugegen. Theodoros Gerostergioudis, dem Generaldirektor von „Massoutis“, zufolge biete das Geschäft, das sich in der Nähe einer Blindenschule befindet, „praktisch alle notwendigen Dienstleistungen“, um Sehbehinderten einen einfachen und komfortablen Einkauf zu ermöglichen. Das Pilotprojekt sei ein wichtiger Schritt, gratulierte Zervas zu dieser Initiative. Die Barrierefreiheit für sehbehinderte Menschen in dem Supermarkt basiert auf zwei Prinzipien. Zum einen wurde Markierungen vorgenommen sowie ein Leitsystem inklusive audiovisueller Karte installiert, welche sowohl mittels der Brailleschrift als auch einer Vorlesefunktion arbeitet. Zum anderen wurde eine Smartphone-App erarbeitet, mit deren Hilfe Kundinnen und Kunden Produkte scannen und so identifizieren können. „Wir sind entschlossen, die Anzahl der für sehbehinderte Menschen barrierefreien Geschäfte zu erhöhen“, bekräftigte Gerostergioudis. Als nächstes soll das Projekt auf Massoutis-Filialen in der griechischen Hauptstadt ausgeweitet werden. Dabei wird die Supermarktkette vom Nationalen Zentrum für Forschung und technologische Entwicklung (EKETA) sowie dem Zentrum für Ausbildung und Rehabilitation blinder Menschen unterstützt. (GZmf) Adblock test (Why?)